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DAS WETTER IN EUROPA.
WETTERBERICHT, IN UNREGELMÄSSIGEN ABSTÄNDEN VON UNTERSCHIEDLICHEN ORTEN
The Weather in Europe. Irregular weather report at different times and from different places. Unfortunately in German, "the awful German language" (s. Mark Twain)






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Bild



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9.6.2009
Brüssel


16.07.2009
Brüssel 





15.9.2009  
Basel



19.5.2010
Basel




14.8.2011
Brüssel









16.12.2012
Berlin






26.12. 2011 
Berlin

29.12.2011
Berlin


6.1.2013 
Berlin

12.1.2013 
Berlin

14.1.2013
Berlin


7.2.2013
Finistère





1.3.2013
Berlin

2.3.2013
Berlin

20.3.2013
Berlin










31.3. 13
Berlin


05.04.2013 Berlin






24.04.2013 Basel

25.04.2013 Basel

27.04.2013 Basel

14.05.2013
Berlin




15.05.2013 Berlin

17.05.2013
Berlin







22.11.13
Berlin



29.12.2013
Finistère

Monsunartige Regenfälle überschwemmen den Kontinent.



In diesem Land (Königreich Belgien) gibt es genau zwei klimatische Erscheinungsformen: monsunartige Regenfälle (nasskalt) und monsunartige Regenfälle (tropisch), und zwar in übergangslosem Wechsel von einem Tag auf den anderen. Die tropische Erscheinungsform wird gelegentlich begleitet von arktischen Winden.

Nach mehrwöchiger, tropischer Hitze, von entsprechender schwüler Feuchtigkeit begleitet und von Sturzregen unterbrochen, setzt jetzt endlich arktische Kälte ein, wie immer ohne jeden Übergang.

Das Wetter auf dem Kontinent ist so launisch wie manch einer seiner Bewohner, nach unwillkürlichen Glutstunden um die Mittagszeit kommen ebenso plötzlich eisige Winde auf, kürzlich gab es sogar Hagelschauer mit Sonnenfinsternis. Manche behaupten, es sei der Vulkan.

In dem berühmten Buch "Die Welt, in der wir leben" – ob es wirklich berühmt ist, weiss ich nicht, das gab es in jedem Haushalt  – jedenfalls stand in diesem Buch, glaube ich, dass die Welt 5 Milliarden Jahre alt ist und dass es die ersten paar hundert Millionen Jahre geregnet habe. Die nächsten Millionen Jahre, in denen es regnen wird, haben jetzt angefangen. Ein schwül-feuchter grässlicher Tag in diesem Novembersommer.

Gleichzeitig geht wirklich die Welt unter.


Das Tauwetter setzt zum wiederholten Male ein, mit ihm arktisch glaziale Winde, die die schmelzenden Oberflächen sogleich in eisglatte Strecken verwandeln. Man erahnt bereits  Megatonnen von Hundekot, die darunter verborgen sind; ein klirrend kalter, zu Eisglätte erstarrter, ekler Matsch. Mit dem Schnee verschwindet auch die letzte Lichtquelle. Jemand behauptet, ab dem 21. würden die Tage wieder länger.

Es ist warm.


 Es ist noch wärmer
"Der zweite Frühling des Jahres 2011" titelt irgendeine Berliner Tageszeitung.

Berlinisch Grau-in-Grau, nass-feucht-wabernd.


Nach kurzem Frühling setzen erneut matschige Schneefälle ein.


Am Horizont scheint etwas auf, sollte es Licht sein, gar Sonne? Es besteht Hoffnung.


Der Wind rast mit einer Geschwindigkeit von bis zu 95 km/h vom Ärmelkanal Richtung Atlantik, Windstärke 7-9 nach Beaufortskala. Wellen von schwer einschätzbarer Höhe – 10 m? 15 m? – spritzen auf, das Meer zeigt eine Farbskala in allen Werten von blaugrau bis dunkelgrün. Aus der Ferne betrachtet, ein beeindruckendes Szenario.

Frühling!


Frühling vorbei.


Frühlingsanfang, Neuschnee. 
Am 20. März 1942 notiert einer der grössten Verbrecher gegen die Menschlichkeit in sein Tagebuch: "Wird dieser Winter niemals enden? Sollte das der Beginn einer neuen Eiszeit sein?" Am 7. April 1962 schreibt ein gewisser Vincent ins Journal: "Nie einen solch verregneten, eisigen Frühling gesehen." Und am 7 . Mai 1879 notiert Mark Twain: "Wenn endlich dieser ewige Winter ein Ende nehmen könnte! Heute sind Schneeflocken gefallen, wie auch letzte Woche. Es regnet seit 2 Monaten und einer Woche fast ununterbrochen." (Nach P. Enckell "Encore une journée pourrie")

 Ostersonntag, ein grauenhaft öder Tag, grauer Himmel, eisige Winde. Die Stadt, von Geburt an hässlich, sieht aus wie ausgekotzt.

Eisige Winde durchpfeifen den provisorischen Bahnhof im finsteren Wedding. Verunsicherte Passagiere aller Nationalitäten und Sprachen irren über die Bahnsteige und suchen den CNL nach Köln mit Kurswagen nach Kopenhagen, der natürlich nicht sichtbar ausgeschildert ist (Ssenk ju, Deutsche Bahn!). Angetrunkene Halbstarke im Friday-Night-Fever brüllen in Ihre Handys. Kein Getränkeautomat, kein Warteraum.

Frühling! 
Eine längst abgeschafft geglaubte Jahreszeit hält Einzug.

Sommer!


Herbst.


Frühling?
Heiter bis wolkig, teilweise frühlingshaft, dazwischen Hochsommer mit kühlen Nächten. Ausnahmsweise KEINE monsunartigen Regenfälle, nein lediglich kurze Schauer. Sollte dies der Beginn einer neuen Trockenperiode sein?

Sommer!


 Wie langweilig ist es doch, sich über gutes Wetter auszulassen: nun herrscht schon seit Tagen gutes Wetter, man kann noch nicht einmal über erdrückende, schwüle Hitze klagen!
Das Einzige, was zu bemängeln wäre, ist der durch den plötzlichen Frühlingsanfang und die dadurch beschleunigte Blütephase allgegenwärtig einsetzende Heuschnupfen.



Nasskalter Nieselregen. Seit ca. 15.00 kann von Tageslicht im eigentlichen Sinne nicht mehr die Rede sein.
Eisige Böen.


sturmwellen brechen über die see: im ausschnitt der hafeneinfahrt - links eine landzunge, rechts zwei inselchen - bewegt sich 1 welle vielleicht zehn m hoch von rechts nach links: ein breit gewölbter kamm rast stehend in gerader linie über die bewegte oberfläche,  zielsicher und gerade, kurz vor dem gestade in sich zerfallend.